Welcome to Fukushima

Soirée débat « 2 Years After Fukushima »

Cinémathèquevcde la Ville de Luxembourg
17 Place du Théâtre – L-2613 LUXEMBOURG

lundi 11 mars 2013 à 20:30

La séance sera suivie d’un débat avec Alain de Halleux, réalisateur du film et Henri Kox, député déi gréng

Un an dans la vie quotidienne de quelques familles japonaises à Minamisoma, une ville au bord de la zone d’exclusion. Nous sommes à 20km de la centrale de Fukushima ! Après les espoirs de décontamination, les incertitudes
scientifiques, les hésitations des autorités, à qui faire confiance ? Faut-il rester ? Faut-il partir ? Depuis 2 ans, les habitants vivent avec l’invisible et l’incertitude.
Ils s’interrogent sur le futur de leurs enfants et celui de leur ville au passé millénaire. Chaque famille est seule face à ses propres décisions …

La séance sera suivie d’un débat avec le réalisateur Alain de Halleux.

http://fukushima.arte.tv/note-du-realisateur/

Schiefergas -Eldorado für Luxemburg?

Konferenz und Diskussionzum Thema

Potential und Risiken der Schiefergasförderung in Luxemburg

Mittwoch, den 24. Oktober um 18.30
Carré Rotondes 1, rue de l’Aciérie-Luxbg

Vortrag von

Dr. Romain Meyer,
Geologe am Centre for Geobiology der Universität Bergen

Anschliessend Podiumsdiskussion mit
Claude Turmes, Europaabgeordneter (déi gréng) und dem Publikum

Dr. Romain Meyer, Luxemburger Dozent, ist Experte im Bereich der Forschung um Schiefergas. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit hat er das Potential und die Risiken der Schiefergasförderung in Luxemburg genauer analysiert.
Claude Turmes, Europaabgeordneter, widmet sich den Herausforderungen einer sicheren, sauberen und bezahlbaren Energieversorgung für Luxemburg und Europa.

Die Euphorie um Schiefergas erreicht Luxemburg.

Am 8. Oktober 2012 hatte die Universität unter dem Titel: Shale Gas – a solution to EU’s energy problems ? eine Konferenz zur Förderung von Schiefergas organisiert. Während dieser Werbeveranstaltung wurde auch auf ein scheinbar hohes Potential von Schiefergas im Süden Luxemburgs hingewiesen.

Löst Schiefergas unsere Energieprobleme?

Die Gréng Stëftung möchte in dieser Debatte kritischere Meinungen und unbelichtete Aspekte zu Wort kommen lassen. Dazu hat sie den Luxemburger Geologen Dr. Romain Meyer eingeladen, der an der Universität Bergen in Norwegen über die Möglichkeiten und Auswirkungen der Schiefergasförderung forscht. Dabei hat er auch das Potential von Schiefegas in der Minette Region unter die Lupe genommen. Er wird die interessanten Resultate seiner Forschung verständlich erklären und dabei auch auf die Risiken der Förderung von Schiefergas eingehen.

Der Europaabgeordnete Claude Turmes, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament, wird diese Forschungsergebnisse in den Kontext der allgemeinen EU-Energiepolitik stellen und Wege zu einer sicheren, sauberen und bezahlbaren Energieversorgung aufzeigen.

Die Konferenz wird auf Luxemburgisch gehalten, es darf selbstverständlich auch auf Deutsch, Französisch oder Englisch gefragt werden.

organisiert von der  Green European Foundation in Zusammenarbeit mit der Gréng Stëftung – Luxembourg

Vom Tankparadies zur grünen Energieoase ?

Nachhaltige Energiepolitik in der Großregion

Rundtischgespräch

Mittwoch, den 20.10.10 um 18.30

Espace Culturel, Carré Rotondes

1, rue de l’aciérie, Luxembourg-Hollerich

Teilnehmer:

  • Tom Eischen, Wirtschafts- und Außenhandelsministerium, Luxemburg
  • Dr. Dieter Ewringmann, Finanzwissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität Köln
  • Nicola Saccà, Saarländisches Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr / Referat Klimaschutz, Energiepolitik, Erneuerbare Energien
  • Martina Holbach, Greenpeace Luxemburg
  • Claude Turmes, Europaabgeordneter

Moderation:

Robert Garcia, Präsident “Gréng Stëftung”

Eine vollständige Transkription der Gesprächsrunde können Sie hier nachlesen: Vom Tankparadies zur grünen Energieoase ?

- ZUSAMMENFASSUNG -

1. Visionen von der großregionalen Energielandschaft im Jahr 2030

Martina Holbach kann sich für Europa insgesamt vorstellen, dass die Erneuerbaren Energien bis 2030 bereits den gesamten Energiebedarf der Privathaushalte und der Industrie decken. Eine genaue Prognose für die Entwicklungen in Luxemburg und der Großregion grenzt ihrer Meinung nach aber an Kaffeesatzleserei, weil hier kaum über sinnvolle Zukunftsszenarien diskutiert wurde. Vor allem die Entwicklungen im Bereich des Treibstoffexports und der Industrie seien heute schwer absehbar.

Claude Turmes hält es für möglich, dass die Erneuerbaren Energien 2030 einen Anteil von 65 Prozent am Stromverbrauch erreichen, weshalb Kohle- und Atomkraftwerke bis dahin abgeschaltet werden könnten. Gas hingegen sei als Ersatzenergiequelle zu dem Zeitpunkt noch nicht entbehrlich. Die meisten Fahrzeuge würden in zwanzig Jahren mit Strom fahren und auch die meisten Gebäude nicht mehr mit fossiler Energie beheizt.

Diesen Enthusiasmus teilt Dieter Ewringmann nicht. Seiner Meinung nach überfordern uns die vorhandenen technischen Möglichkeiten gesellschafts- und sozialpolitisch, weshalb die Geschwindigkeit der Anpassung geringer sein werde, als die meisten Studien heute in Aussicht stellen.

Tom Eischen betont, dass Luxemburgs Energieversorgung heute zu 99 Prozent importabhängig ist und geht davon aus, dass diese Abhängigkeit auch durch Energieproduktion in der Großregion nicht gedeckt werden kann: „Auch hier wird bis 2030 nicht genug Energie für den Eigenbedarf produziert.“ Der Anteil der erneuerbaren Energien könne bis 2020 je nach Verbrauchstruktur höchstens bei 4 oder 8 Prozent liegen.

Nicola Saccà rechnet damit, dass bis 2030 die Hälfte des Strombedarfs in der Großregion aus erneuerbaren Energien kommt. Wegen der großen, energieintensiven Industrien läge man damit wahrscheinlich etwas unter beispielsweise dem bundesdeutschen Schnitt.

2. Überlebt das „Luxemburg Modell“ die Energiewende?

Tom Eischen beschreibt das Problem in Kurzform: „Wächst die Wirtschaft, dann wachsen auch Bevölkerung und Energienachfrage.“ Die Lösung läge primär darin, die Energieeffizienz zu fördern. Was energiepolitisch sofort wünschenswert wäre, müssen wir mit Rücksicht auf die Bürger und Unternehmen schrittweise einführen.“ „Eine Energiewende ist ein langwieriger Prozess, wenn er stabil sein und von der Gesellschaft getragen werden soll.“

Dieter Ewringmann hält es für unwahrscheinlich, dass es Luxemburg auf absehbare Zeit gelingen wird, die enorme Zunahme der Energienachfrage vom Wirtschaftswachstum abzukoppeln. Auch der Anteil der Erneuerbaren am Energiemix werde wohl nicht wesentlich ansteigen. Als Hauptgrund nennt er den fehlenden politischen und gesellschaftlichen Willen, vom Tanktourismus abzulassen.

Dem hält Martina Holbach entgegen, dass die Politiker unbedingt mutiger und vorausschauend sein müssten, da die Energiekosten schnell ansteigen und das ganze Wirtschaftssystem vor riesige Herausforderungen stellen werden.

3. Gelingt die Energiewende durch mehr Kooperation in der Großregion?

Mehr Verantwortung für energiepolitische Entscheidungen auf kommunaler Ebene wäre in Martina Holbachs Augen eine mögliche Lösung,  bis 2020 oder 2030 energieautark sein zu wollen. Bisher fehle Spielraum für mögliche Kooperationen mit anderen Gemeinden in der Großregion.

Nicola Saccà sieht konkrete Kooperationsmöglichkeiten bei Einzelprojekten: „Im Bereich Biogas gab es bereits einen Austausch mit Luxemburg, von dessen Erfahrungen das Saarland auch in Zukunft profitieren kann.“

Claude Turmes stellt fest, dass eine großregionale Wirtschaftspolitik heute immer noch schwierig sei. Dem stellt er seine Vision der Großregion als „Green Center of Excellence“ entgegen. In folgenden sechs Bereichen könne die Wirtschaft zusammenarbeiten: Niedrigenergiehäuser,Fassaden-Engineering’, Prozessoptimierung, Elektromobilität und Car-Sharing, Forschung zur Soziologie und Psychologie nachhaltiger Verhaltensweisen und grüne Finanzprodukte.

Dieter Ewringmann wendet ein, dass die Projekte, die Claude Turmes nennt, einen Quantensprung in der großregionalen Zusammenarbeit voraussetzen. In Deutschland habe man Erfahrungen mit interkommunalen Kooperationen und wisse seither, dass solche Abstimmungsprozesse, die letztlich eine Konkurrenz um Standorte sind, nur funktionierten, wenn es gemeinsame Planung und/oder wenn es einen Finanzausgleich gebe.

Tom Eischen nennt das Enovos-Projekt als Beispiel dafür, dass die unternehmerische Zusammenarbeit in der Großregion funktioniert. Eine Zusammenarbeit in der Energiepolitik gelinge aber nicht so leicht, vor allem bei der Harmonisierung von Gesetzen gebe es große Hindernisse.

Energie

Energiepolitik und -wirtschaft in der Großregion
Experten im Streitgespräch

Die Teilnehmer: Zu dem internen Streitgespräch hatte die Gréng Stëftung Lëtzebuerg

  • René Winkin, Generalsekretär der FEDIL, und
  • Claude Turmes, grüner Europaabgeordneter eingeladen.

Eine vollständige Transkription der Gesprächsrunde können Sie hier nachlesen: Energie

Zusammenfassung
1. Die europäische Energielandschaft im Jahr 2030

René Winkin und Claude Turmes machen für 2030 die gleiche Prognose: die Energieversorgung in Europa noch stärker grenzüberschreitend vernetzt sein. Was den Anteil der erneuerbaren Energien angeht, ist der grüne Europaabgeordnete optimistischer und rechnet damit, dass bis 2050 sie 100 Prozent des Gesamtenergiebedarfs decken können. René Winkin möchte keine genauen Prognosen machen, da die prozentuale Abdeckung sehr viel vom absoluten Verbrauch abhängt.  Vieles wird von der Entwicklung der Industrielandschaft in den nächsten Jahrzehnten abhängen.  Nun hängen die Entscheidungen der Industrie von vielen unterschiedlichen Sachzwängen ab –  Entwicklung der Märkte, Ressourcenknappheit, Preisentwicklung, politische Vorgaben, usw. –.  Er differenziert: „die Industrie als Energiekonsument betrachtet die Entwickung der Energielandschaft sicherlich mit anderen Augen als die Energiewirtschaft.“ Bei den fossilen Energieträgern rechnet er, dass immer noch Kohle, soweit klimapolitisch verträglich, etwas weniger Öl und wesentlich mehr Erdgas verwendet werden.

2. Energie in Luxemburg

René Winkin ist überzeugt, dass Luxemburg auch 2030 noch stark von ausländischer Energieproduktion abhängen, gleichzeitig aber auch mehr selber produzieren wird. Bei der Produktion eigener erneuerbarer Energien sieht das größte Potenzial bei der Biomasse, der Windenergie, sowie neuen wirtschaftlich effizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Niedrig-Energie-Häusern. Nicht absehbar sei heute, welche Industrien es 2030 noch in Luxemburg gebe.
Claude Turmes beklagt mehrere Hindernisse für eine Energiewende in Luxemburg: Erstens die Abwesenheit einer umfassenden, klaren Strategie – „die Entscheidungsträger gehen vielmehr davon aus, dass das kleine Land sich an großen Herausforderungen, wie dem Peak Oil, vorbei wurschteln kann.“ Zweitens gäbe es keine professionellen Transmissionsriemen, d.h. Experten, die sowohl in den Verwaltungen, der Privatwirtschaft oder den Verbänden für die Umsetzung politischer Zielvorgaben in konkrete Handlungsschritte zuständig sind. Auch René Winkin stellt fest, dass zu wenig Experten in den Ministerien arbeiten, weshalb „und ständig alles ‚outgesourcet’ wird, sobald ein etwas komplizierteres Thema ansteht.“

Claude Turmes sieht die Politik in der Pflicht Luxemburg als Eco-Tech-Standort zu profilieren. Dem widerspricht René Winkin mit prinzipiellen Zweifeln an einer „dekretierten Entwicklung von Sektoren“. Schließlich könne ein Umwelttechnologiestandort allein durch die Nachfrage im Land auch nicht funktionieren – „das ist höchstens im Bausektor möglich“.
Zum Teil einig sind die beiden Experten sich in ihrer Kritik am Kompensationsfonds. Claude Turmes plädiert dafür, dass dieser „für die energieintensive Industrie durch Ziele ersetzt werden soll, die den Anteil erneuerbarer Energien in ihrem Verbrauch vorgibt und kompatibel mit nationalen Zielen sind.“ Eine Forderung, die mit René Winkins Ansage – „Wenn jemand Anstrengungen von der Industrie  fordert, wollen wir sie auch selber machen können“ – durchaus kompatibel ist.

3. Der Green New Deal in der Großregion

Was Energiefragen angeht, meint Claude Turmes, „schlummern in der Großregion viele Potentiale, vor allem im Stromsektor“. Erste Priorität solle die Energieeffizienz haben: Hier müssten hohe Standards für Gebäudebau und -sanierung gelten. Der zweite wichtige Bereich sind in Turmes’ Augen die erneuerbaren Energien (Biomasse, Wind und Solar), wo es ein substanzielles endogenes Potential gebe, so dass sie 2030 bis zu 35 Prozent des Gesamtstrombedarfs decken könnten. Auch der Transportsektor könne bis 2030 zum Großteil auf Elektromobilität umgestellt sein, aber „schwierig wird es bei Lastwagen- und Flugverkehr, wo es heute noch keine umweltverträgliche Patentlösung gibt.“ Dem entgegnet René Winkin, dass die Automobilindustrie damit rechne, dass Öl auch 2030 noch die Hauptenergieressource sein wird.

Zentrale Bedeutung hat die Positionierung der Großregion in einem europäischen Stromnetz, so Claude Turmes. Damit sie an die großen transeuropäischen Gleichstromleitungen angeschlossen wird, müsse sie ihr Potential als Abnehmer von überschüssigen Nachtstrom erkenntlich machen. Zur Frage, ob die Großregion in der Energiepolitik als starke Interessengemeinschaft auftreten könne, meint René Winkin: „Ich finde diese Grenzziehung etwas künstlich und zu eng.“ Der über unsere nationalstaatlichen Grenzen hinaus relevante politische Rahmen ist in seinen Augen die EU.  Er nimmt Claude Turmes’ Plädoyer für eine großregionale Koalition in der Energieinfrastrukturpolitik als verdeckte luxemburgische Standortpolitik wahr – „wir verteidigen da nicht unbedingt die Interessen der Großregion. Wir sagen oft Großregion, meinen aber Luxemburg.“ Dem widerspricht Claude Turmes mit dem Argument, dass Luxemburg ein ehrliches Interesse an einer engen, gleichberechtigten Zusammenarbeit in der Großregion hat. Besonders in Energiefragen sei die Großregion eine Interessengemeinschaft. Deshalb sieht der Europaabgeordnete auch im Bereich der Industriepolitik die Aufgabe der Politik vor allem darin, die notwendige Vernetzung in der Großregion herzustellen: „Sie sollte eine Initiative wie ’1,2,3 Go’  im Bereich der Eco-Technologien lancieren.“

Beim Thema Energiewirtschaft in der Großregion sind Turmes und Winkin sich einig, dass das Potenzial von Enovos für die Umstellung auf erneuerbare Energien in Luxemburg und der Großregion bisher nicht ausgeschöpft wurde. René Winkin stellt fest: „So viel wie Enovos in erneuerbare Energien investiert, könnten wir hierzulande gar nicht sinnvoll verarbeiten. Unsere Sorge ist eher, dass Betriebe in Luxemburg davon nicht ausreichend profitieren. Enovos investiert vor allem in Fonds für Großprojekte im Ausland – mit den dort involvierten Umwelttechnologien haben die Betriebe in Luxemburg heute noch wenig zu tun. Hier gilt es eine Lücke zu schliessen.

Luxemburg, den 28. Juni 2010

Eine Veranstaltung der Green European Foundation mit Unterstützung der Gréng Stëftung Lëtzebuerg, gefördert mit Geldern des EU Parlaments